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07 Oktober 2022
So habe ich es in unserem Familienurlaub in Tirol gelesen. Gleich hier könnte es sein – eine heile Welt. Im Angesicht von Krieg, Vertreibung und Nöten ist der Wunsch nach himmlischen Umständen gegenwärtig.

Wir erleben gerade alles andere als das Paradies. Mir treibt es die Tränen in die Augen, wenn ich Entzweites erlebe, wo doch Einmütigkeit und Einheit eine solche Dynamik, eine solche positive Energie entfalten könnten. Wir Menschen sind schon eigenartige Geschöpfe. Wir trachten eher nach dem, was wir nicht haben können und schätzen nicht unser Erreichtes.

Mich bewegt schon länger, warum Menschen ihr gottgefälliges Leben, ihre Errungenschaften, auch ihr positives Image – für vage und zwielichtige Ziele riskieren. Die Bibel erzählt nüchtern von diesen sogenannten Helden, die große Taten vollbringen und dann scheitern.

Von Gideon können wir im Bibelbuch der Richter lesen. Gideon, der mit einem fast übermenschlichen Gottvertrauen und großen Mut voranging und sich selbst nicht wichtiger nahm als seinen göttlichen Auftrag. Und doch, Erfolg und Ruhm wurden ihm am Ende zum Verderben. Was nutzt uns unsere Treue, unsere Opferbereitschaft, unser Eintreten für eine bessere Welt, wenn wir am Ende selbst ins Leere gehen? Dies erleben wir heute, wie im damaligen Israel. Erschütternd nehmen wir dieses Straucheln auch von Kirchengründern, Gemeindeleitenden und Staatsoberhäuptern wahr.

Aber welche Verantwortung tragen wir als Christen? Als Nachfolger Jesu? Als Vorbilder? Besonders in der Jugendarbeit suchen wir uns als Mitarbeitende diese Rolle nicht aus. Sie wird uns zugeschrieben, da haben wir keine Wahl. Diese Rolle ist eine große Ehre und eine noch größere Verantwortung. Wie Leben wir unsere Werte? Wie gehen wir mit Einfluss, mit Geld, ja auch mit unserer Sexualität um? Welchen Stellenwert hat unsere Familie? Diese Fragen können sehr unbequem sein.

In seinem Buch »Es ist nicht alles Gott was glänzt« schreib Timothy Keller über Lebensweisen und Liebgewonnenes, die am Ende nicht tragen. Es ist nicht nur Gnade, sondern unsere Aufgabe, die uns geschenkten Gelegenheiten für ein gutes Leben zu ergreifen. Leben wir für gute Beziehungen zu Gott und den Menschen in Zeit und Ewigkeit! Dieses göttliche Privileg ist uns geschenkt:

Nutzen wir es.


Darius Dunkel

Jörg Stawenow
Generalsekretär und Gesch.ftsführer des CVJM Thüringen e. V.

Dies ist ein Artikel aus dem aktuellen CVJM-Magazin. Das vollständige Heft kannst du hier lesen

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